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Walther Arno Schwammkrug

Walter Arno Schwammkrug (* 5. Mai 1887 in Plauen; † 13. Mai 1969 in Karl-Marx-Stadt, heute Chenmitz) war Gemeindeleiter der Brüdergemeinde in Chemnitz und gehörte seit 1945 zu den Reisebrüdern der Brüdergemeinden in der DDR, seit 1959 auch zur Kommission, die sich um die Errichtung der Bibelschule in Burgstädt bemühte.

Walther Schwammkrug wurde am 5. Mai 1887 in Plauen bei Dresden geboren. Nach seiner Schulzeit erlernte er den Beruf des Xylographen (Graveur von hölzernen Druckplatten) für eine Zeitung. Er war zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Johanna Margarethe. geb. Brocks (*21.11.1886, Dresden), heiratete er im Jahr 1911. Die Ehe ist 1934 geschieden worden. 1938 schloss er in Oberlungwitz eine zweite Ehe mit Antonie (Toni), geb. Bergert (9.5.1891, Oberlungwitz – 5.5.1974, Karl-Marx-Stadt). Aus seiner ersten Ehe stammte sein Sohn Walter Heinz Schwammkrug (1912 – 1994), der von 1938 bis 1942 Sonntagsschullehrer in der Brüdergemeinde Chemnitz war. Im Juli 1906 kam Walther Schwammkrug von Dresden-Plauen nach Chemnitz. An seinem neuen Arbeitsplatz lernte er den 5 Jahre älteren Franz Gröger kennen, der ihn zum Glauben führte. Durch diesen Arbeitskollegen kam er auch in die Brüdergemeinde in Chemnitz. Von da an diente er nebenberuflich zuerst in der Ortsgemeinde (in der DDR-Zeit: Karl-Marx-Stadt, Dimitroffstraße 32) und später in vielen anderen Orten Sachsens und der DDR.

Von Beginn des Ersten Weltkrieges an war er als Soldat eingezogen, kam aber ohne schwere Verwundungen wieder zurück nach Chemnitz. Dort wohnte er mit seiner Familie in der Weißenburgstraße (ab 1946 Bodelschwinghstraße) 21 im Stadtteil Chemnitz-Altendorf. Von 1940 bis 1965 war er zuerst der „Ortsbeauftragte“ der BfC-Gemeinde und nach 1941 der Gemeindeleiter der Brüdergemeinde im BEFG in Chemnitz. 1945 verlor er als Zivilist bei einem Bombenangriff ein Bein und trug ab da eine Prothese, mit der er aber seinen Gemeindedienst weiterhin versah. Wenige Monate später wurde er in den Reisedienst der Brüdergemeinden im BEFG in der DDR berufen. Er war dann einer von 19 Brüdern, der an der ersten Konferenz der ostdeutschen Reisebrüder, die unter der Leitung von Paul Schmidt, Hugo Hartnack und Carl Koch am 5. November 1947 in Berlin, Hohenstaufenstraße, stattfand, teilnahm. Damit gehörte er zu den ostdeutschen Reisebrüdern, die nicht wie in späteren Jahren von der Geschäftsstelle der Brüdergemeinden in Leipzig angestellt und bezahlt wurden, sondern die von Spenden lebten (oder den Reisedienst nebenberuflich ausübten). Am 12. August 1959 wurde er auf der Reisebrüderkonferenz in eine Kommission berufen, die sich um die Einrichtung einer Bibelschule in der DDR bemühte. Diese Bibelschule wurde 1960 in Burgstädt gegründet. (G. Brachmann, in: Jordy, Band 3, S, 387).

Walther Schwammkrug forschte und schrieb in den 1960er Jahren über die Geschichte der Brüder, mit dem besonderen Augenmerk auf die Geschichte der Brüdergemeinden in Sachsen. Bereits 1950 hatte er „Mitteilungen und Ratschläge für Neubekehrte“ verfasst und 1965 kam ein kleines Büchlein mit dem Titel „Gold oder die Umwertung aller Werte“ heraus. Im November 1968 erlitt er einen Schlaganfall, der seinem Gemeindedienst ein Ende setzte. Am 5. Mai 1969 feierte er noch seinen 82. Geburtstag und starb acht Tage später, am 13. Mai 1969. (Hartmut Wahl)

Dokumente der EFG Chemnitz (als Kopien versandt an H. Wahl mit der Mail vom 9.4.2022 von Walter Röske).

Brief von Herrn Uwe Müller, Stadtarchiv Chemnitz, vom 13.4.2022 an H. Wahl: „Suche nach Walter Schwammkrug“.

„Mitteilungen und Ratschläge für Neubekehrte“, in: Der neue Weg, 1-2/1950, (8 Seiten).

Gold oder die Umwertung aller Werte, Versandbuchhandlung O. Ekelmann, Berlin 1965 (12 Seiten).

„Aus der Geschichte der Brüder“, in: Handreichung für den Glaubensweg, 10 (1964), S. 31–73; 11 (1965), S. 3–23; 12 (1966), S. 44–56, hrsg. von Ev. Versandbuchhandlung O. Ekelmann Berlin.

Herbert Heim, „Dankbares Gedenken“ (Nachruf), in: Wort und Werk, Juli/August 1969, S. 7f.

Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung, Band 3 (1986), S. 381.387.

Wilfried Weist/Reinhard Assmann, Dass das Wort des Herrn laufe und gepriesen werde. Die Schrifttumsarbeit im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in der DDR (Baptismus-Dokumentation 7), Elstal 2017, S. 249.

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