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Franz Buchholz

Franz Buchholz (* 10. Januar 1891 in Brandenburg/Havel; + 20. September 1978 ebenda) war zuerst Leiter der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Brandeburg, später schloss er sich den Offenen Brüdern in Brandenburg an und wurde Reiseprediger. Seit 1947 war er vollzeitlicher Prediger im BEFG .

Franz Buchholz wurde als fünfter Sohn des Fleischbeschauers Gottlieb Buchholz und der Ehefrau Wilhelmine, geb. Hörstige, in Brandenburg an der Havel geboren. Von seinem 7. bis 14 Lebensjahr besuchte er die Knaben-Mittelschule in Brandenburg. Seine Mutter sorgte dafür, dass er sehr früh die Sonntagschule in der Landeskirche besuchte, wo gläubige Helfer die Kinder unterrichteten. Mit zwölf Jahren besuchte er dann die Knabenabteilung des CVJM, wo ihn besonders der gläubige Kandidat Gottfried Mehlhase beeindruckte. Nach einer Aussprache bei ihm, kniete er mit Franz Buchholz nieder und betete mit ihm. Als er vierzehn Jahre alt war, besuchte er die Präparandenanstalt in Genthin. Seine Bekehrung erlebte er mit 17 Jahren beim Besuch einer gläubigen Tante in Tangermünde/Elbe, wo der Oberleutnant von Jagow während seiner Urlaubszeit 1908 evangelistische Abende abhielt. Ab da war er aktiv in der Sonntagschule der Kirche und im Jünglingsverein in Genthin tätig. Gottfried Mehlhase war inzwischen Jugendpfarrer und machte ihn mit dem gläubigen Lehrer Walter Borngräber bekannt. Dieser nahm ihn zu Seminaristen-Konferenzen nach Rothenmoor zu Baron von Thiele-Winkler mit. In diesem Haus lernte er u. a. auch die Brüder Fritz, Ernst und Willy Lange und Karl von Rohr aus dem „Verband gläubiger Offiziere“ kennen. Als er sein 20. Lebensjahr erreicht hatte, wurde er Lehrer. Doch erst im Oktober 1911 bekam er seine erste Lehrerstelle. Sie war in der Altmark und ermöglichte ihm, Kontakt zu seinem geistlichen Vater Henning von Jagow aufzunehmen. Auf Grund seines Bibelstudiums fragte er nach der rechten Taufe, dem rechten Abendmahl und der wahren christlichen Kirche. Er reichte dann 1913 aus Gewissensgründen seinen Abschied aus dem Lehrerberuf ein. Im Oktober 1914 nahm er eine Stelle bei der Stadtsparkasse in Brandenburg an, wo er bis zum Juli 1915 blieb. Dann wurde er zum Militär einberufen und war bis 1918 in Russland. 1919 berief ihn die Landeskirchliche Gemeinschaft in Brandenburg zu ihrem Leiter. 1920 heiratet er und bekam mit seiner Frau neun Kinder, von denen drei sehr früh verstarben. Ein Sohn verlor sein Leben 1944 als Soldat. Im Jahr 1921 kam er durch Karl von Rohr und Fritz Koch in Kontakt zu den Offenen Brüdern, denen er sich dann mit vielen anderen Mitgliedern der LKG Brandenburg anschloss. Die Brüdergemeinde in Brandenburg ging mit ihm 1937 den Weg in den BfC und 1941 in den BEFG. Er gehörte dann zu den Reisepredigern der Offenen Brüder und wohnte in Brandenburg im Mühlentor 7. Ab Januar 1947 berief ihn der BEFG in den vollzeitlichen Dienst. 1965 ging er dann in den Ruhestand und verstarb im September 1978. (Hartmut Wahl)

Lebenslauf und schriftlich niedergelegte Wünsche zu seiner Beerdigung (Originale im Besitz des Schwiegersohnes Johannes Lehndorf, Brandenburg/Havel; Kopien im Besitz von Hartmut Wahl).

BfC Rundschreiben 10/1937 vom 16.9.1937; Anhang: „Liste der im Reisedienst für den Herrn tätigen Brüder„ (WA, Sign. Yt1 – Reisebrüder).

Jordy, Gerhard: Die Brüderbewegung, Band 3, 1986, S. 164.381.

Preubsch, Roland: „Zum Heimgang von Franz Buchholz“, in: Wort und Werk, 12/1978, S. 9f.

Festschrift der EFG Brandenburg/Havel: „1900 - 2000. Hundertjähriges Bestehen der evangelischen Gemeinde in Brandenburg/Havel“.

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  • von rfleischer