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**Ernst Lange** (* 5. Januar 1880 in Königsberg/Ostpreußen; † 11. Februar 1942 in Wernigerode) war Berufsoffizier (Major), Evangelist der Brüdergemeinden und Schriftsteller. Er befürwortete den Zusammenschluss mit den Baptisten. | **Ernst Lange** (* 5. Januar 1880 in Königsberg/Ostpreußen; † 11. Februar 1942 in Wernigerode) war Berufsoffizier (Major), Evangelist der Brüdergemeinden und Schriftsteller. Er befürwortete den Zusammenschluss mit den Baptisten. |
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{{ :ernst_lange_in_zivil_1938-1.jpg?nolink&200x293}}Der spätere Berufsoffizier kam 1902 zum Glauben. 1912 absolvierte er mit Eberhard von Westarp einen legendären Ritt durch die Türkei bis Persien. 1914-1915 war er im türkischen Generalstab tätig und 1915-1918 an fast allen Fronten des 1.Weltkrieges. Nach dem 1.Weltkrieg diente er bis 1923 als Polizeioffizier. 1924-1926 widmete er sich einem Landwirtschaftsstudium. Ab 1933 wurde er christlicher Schriftsteller und Evangelist der Brüdergemeinden und pflegte intensiven Kontakt zu Georg von Viebahn und dessen „Verband gläubiger Offiziere“. Er war im Vorstand der „Deutschen Wehrmachts- und Schutzpolizeimission“ (Leiter __<font inherit/inherit;;#5b9bd5;;inherit>Karl Breidenbach</font>__) und eng befreundet mit Christoph Köhler und __<font inherit/inherit;;#5b9bd5;;inherit>Johannes Warns</font>__, den Leitern der Allianzbibelschule in Berlin (später Wiedenest). Seit 1937 war er an fast allen Gesprächen der Freikirchen, in denen es um ihre Vereinigung ging, aktiv beteiligt. 1934 erschien sein erstes Buch „Hauptmann Willy Lange“, ein Bestseller in christlichen Kreisen (12 Auflagen, 48tausend Exemplare). 1935 übernahm er von Bernd von Viebahn die Leitung der Zeitschrift „Kameradendienst“. 1941 Mitglied der Bundesleitung (Abteilung: Staat, Kirchen, Freikirchen). Kurz danach war er als aktiver Offizier an der Ostfront. Im März 1941 wird sein zweites Buch „Der Ausweg“ von den Nazis verboten. Januar 1942 kam Lange schwer erkrankt (Leberkrebs) nach Wernigerode ins Lazarett und verstarb im Februar. (//Hartmut Wahl//) | {{ :ernst_lange_in_zivil_1938-1.jpg?nolink&200x293|ernst_lange_in_zivil_1938-1.jpg}}Der spätere Berufsoffizier kam 1902 zum Glauben. 1912 absolvierte er mit Eberhard von Westarp einen legendären Ritt durch die Türkei bis Persien. 1914-1915 war er im türkischen Generalstab tätig und 1915-1918 an fast allen Fronten des 1.Weltkrieges. Nach dem 1.Weltkrieg diente er bis 1923 als Polizeioffizier. 1924-1926 widmete er sich einem Landwirtschaftsstudium. Ab 1933 wurde er christlicher Schriftsteller und Evangelist der Brüdergemeinden und pflegte intensiven Kontakt zu Georg von Viebahn und dessen „Verband gläubiger Offiziere“. Er war im Vorstand der „Deutschen Wehrmachts- und Schutzpolizeimission“ (Leiter Karl Breidenbach) und eng befreundet mit Christoph Köhler und Johannes Warns, den Leitern der Allianzbibelschule in Berlin (später Wiedenest). Seit 1937 war er an fast allen Gesprächen der Freikirchen, in denen es um ihre Vereinigung ging, aktiv beteiligt. 1934 erschien sein erstes Buch „Hauptmann Willy Lange“, ein Bestseller in christlichen Kreisen (12 Auflagen, 48tausend Exemplare). 1935 übernahm er von Bernd von Viebahn die Leitung der Zeitschrift „Kameradendienst“. 1941 Mitglied der Bundesleitung (Abteilung: Staat, Kirchen, Freikirchen). Kurz danach war er als aktiver Offizier an der Ostfront. Im März 1941 wird sein zweites Buch „Der Ausweg“ von den Nazis verboten. Januar 1942 kam Lange schwer erkrankt (Leberkrebs) nach Wernigerode ins Lazarett und verstarb im Februar. (//Hartmut Wahl//) |
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===== Veröffentlichungen ===== | ===== Veröffentlichungen ===== |
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Willy Lange, ein treuer Christuszeuge, Bundes-Verlag, Witten 1952. | Willy Lange, ein treuer Christuszeuge, Bundes-Verlag, Witten 1952. |
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===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== |
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Eberhard-Joachim von Westarp, Unter Halbmond und Sonne. Im Sattel durch die asiatische Türkei und Persien, Hermann Paetel Verlag, Berlin 1913; Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 2, 1981; Bd. 3, 1986; Hartmut Kretzer (Hg.), Quellen zum Versammlungsverbot des Jahres 1937 und zur Gründung des BfC, Neustadt/Weinstraße 1987, S. 39.44.125.184; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, Register; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 282; Andreas Liese, Verboten, geduldet, verfolgt. Hammerbrücke (2002) <sup>2</sup> 2003, Register (642 S.); Andreas Liese, Weder Baptisten noch Brüder. Die Entstehung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (102-129) 102f.105.110.117; EFG Velbert (Hg.), 100 Jahre mittendrin … Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Velbert (Festschrift), Velbert o.J. (2011), S. 24f; Klaus Rösler, Wie der BEFG entstand. Studientag in Kassel, in: Die Gemeinde 8/2014, S. 16; Hartmut Wahl, Trauer in den Baptisten- und Brüdergemeinden über die getöteten Soldaten im 1. Weltkrieg. Ein Blick auf die Baptistengemeinde Elberfeld-Velbert und die Brüdergemeinde Velbert, in: Freikirchenforschung 23/2014, S. (177-194) 183f.194; Andrea Strübind, Keine dauerhafte, vertretbare Neuordnung - Die Entstehung des Bundes Evang.-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) 1941/42 (aus baptistischer Sicht), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation 5), 2015, S. (7-38) 19f; Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), ebenda, 2015, S. (39-79) 44f.47.50.53.55.56.66.68f.78.80; Hartmut Wahl, Ernst Lange – ein Wegbereiter des BEFG, in: R. Assmann/A. Liese (Hg), ebenda, 2015, S. 83-107; Hartmut Wahl, "Sterben für das Vaterland" - Gedenkkultur im freikirchlichen Kontext, in: ZThG 20/2015, S. (213-227) 219.220f.226; Hartmut Weyel, Anspruch braucht Widerspruch. Die Freien evangelischen Gemeinden vor und im "Dritten Reich" (Geschichte und Theologie der Freien ev. Gemeinden Bd. 5.7), Witten 2016, S. 344-346.348.350; Klaus-Dieter Zunke, An der Seite der Soldaten. Der seelsorgerlich-missionarische Dienst evangelischer Werke, Verbände und Freikirchen als eigenständige Soldatenseelsorge (1864-2011), Berlin 2017, S. 77.103.104; Andreas Liese, Wir konnten immer das Evangelium verkünden: Baptisten und Brüdergemeinden im „Dritten Reich“, in: Kirchliche Zeitgeschichte 30 (2017), Heft 1, S. (93-133) 123f.125.126.127; Hartmut Wahl (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 1: 1874-1918. Von Osteel bis Berlin, Hammerbrücke 2021, S. 305.314.343f.376.377.385.412.421.451.486.488.534.537.551; ders. (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 2: 1919-1937 in Wiedenest, Hammerbrücke 2021, siehe Register. | Eberhard-Joachim von Westarp, Unter Halbmond und Sonne. Im Sattel durch die asiatische Türkei und Persien, Hermann Paetel Verlag, Berlin 1913; |
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| Gerhard Jordy, Die Brüderbewegung in Deutschland, Bd. 2, 1981; Bd. 3, 1986; Hartmut Kretzer (Hg.), Quellen zum Versammlungsverbot des Jahres 1937 und zur Gründung des BfC, Neustadt/Weinstraße 1987, S. 39.44.125.184; |
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| Manfred Kasemann, Wilhelm Schmitten u.a. (Hg.), Eins. Auf daß sie eins seien … Fünfzig Jahre Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Velbert, 1991, S. 13; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, Register; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 282; |
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| Andreas Liese, Verboten, geduldet, verfolgt. Hammerbrücke (2002) <sup>2</sup> 2003, Register (642 S.); Stephan Holthaus, 150 Jahre Brüderbewegung in Deutschland, in: Freikirchenforschung 14/2004, S. (210-228) 222; Andreas Liese, Taufverständnisse in der Brüderbewegung, in: ZThG 12/2007, S. (272-286) 280, im Internet: [[https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/36-zthg-12-2007/384-alieseii|https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/36-zthg-12-2007/384-alieseii]]; Andreas Liese, Weder Baptisten noch Brüder. Die Entstehung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, in: Freikirchenforschung 18/2009, S. (102-129) 102f.105.110.117; |
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| EFG Velbert (Hg.), 100 Jahre mittendrin … Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Velbert (Festschrift), Velbert o.J. (2011), S. 24f; Andreas Liese, Was uns verbindet. 1941/42 entstand der BEFG, in: Die Gemeinde 1/2014, S. 12f; Klaus Rösler, Wie der BEFG entstand. Studientag in Kassel, in: Die Gemeinde 8/2014, S. 16; Hartmut Wahl, Trauer in den Baptisten- und Brüdergemeinden über die getöteten Soldaten im 1. Weltkrieg. Ein Blick auf die Baptistengemeinde Elberfeld-Velbert und die Brüdergemeinde Velbert, in: Freikirchenforschung 23/2014, S. (177-194) 183f.194; Andrea Strübind, Keine dauerhafte, vertretbare Neuordnung - Die Entstehung des Bundes Evang.-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) 1941/42 (aus baptistischer Sicht), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), Unser Weg - Gottes Weg? (Baptismus-Dokumentation 5), 2015, S. (7-38) 19f; Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), ebenda, 2015, S. (39-79) 44f.47.50.53.55.56.66.68f.78.80; Hartmut Wahl, Ernst Lange – ein Wegbereiter des BEFG, in: R. Assmann/A. Liese (Hg), ebenda, 2015, S. 83-107; Gerd Goldmann, Nachwort, in: ebenda, S. 162; Hartmut Wahl, "Sterben für das Vaterland" - Gedenkkultur im freikirchlichen Kontext, in: ZThG 20/2015, S. (213-227) 219.220f.226, im Internet: [[https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/44-zthg-20-2015/585-hwahl|https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/44-zthg-20-2015/585-hwahl]]; Hartmut Weyel, Anspruch braucht Widerspruch. Die Freien evangelischen Gemeinden vor und im "Dritten Reich" (Geschichte und Theologie der Freien ev. Gemeinden Bd. 5.7), Witten 2016, S. 344-346.348.350; Klaus-Dieter Zunke, An der Seite der Soldaten. Der seelsorgerlich-missionarische Dienst evangelischer Werke, Verbände und Freikirchen als eigenständige Soldatenseelsorge (1864-2011), Berlin 2017, S. 77.103.104; Andreas Liese, Wir konnten immer das Evangelium verkünden: Baptisten und Brüdergemeinden im „Dritten Reich“, in: Kirchliche Zeitgeschichte 30 (2017), Heft 1, S. (93-133) 123f.125.126.127; |
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| Hartmut Wahl (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 1: 1874-1918. Von Osteel bis Berlin, Hammerbrücke 2021, S. 305.314.343f.376.377.385.412.421.451.486.488.534.537.551; ders. (Hg), Aufzeichnungen und Erinnerungen von Johannes Warns (1874-1937). Bd. 2: 1919-1937 in Wiedenest, Hammerbrücke 2021, siehe Register; Hartmut Wahl, Kein bedingungsloser Gehorsam. Karl von Rohr-Levetzow ausgelöscht und vergessen, Hammerbrücke 2022, Register; Andreas Liese, Auf dass sie alle eins seien. Freikirchliche Vereinigungsbemühungen 1937 bis 1941, in: Entgrenzungen. Festschrift zum 60. Geburtstag von Andrea Strübind, hg. v. Sabine Hübner und Kim Strübind, Berlin 2023, S. (151-191) 152.153.154.156.157ff.162.164.185. |
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Bildnachweis: Ernst Lange jr | Bildnachweis: Ernst Lange jr |
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