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Johann Georg August Rausch

August Rausch (* 19. Juli 1869 in Vacha; † 2. Juli 1960 in Rudolstadt) war Jurist, Landgerichtsdirektor und Vorsitzender des Bundes der Baptistengemeinden von 1924 bis 1930, als 2. Vorsitzender bis 1933. In der Weimarer Zeit erarbeitete er eine demokratische Verfassung für den Bund.

rausch_august-0-1.jpgEr wurde in Hersfeld getauft. Zunächst studierte er auf dem Predigerseminar Hamburg 1889, wechselte aber „aus körperlichen Gründen“ (Luckey) ab 1890 zum Jurastudium. In der Justiz schlug er eine erfolgreiche Laufbahn ein. Zuletzt war er Landgerichtsdirektor beim Landgericht Rudolstadt/Thüringen. In der Weimarer Zeit erarbeitete er eine neue demokratische Verfassung für den Bund. Von 1924 bis 1933 war er Vorsitzender der Seminarabteilung des Bundes. In der gleichen Zeit hatte er den Vorsitz des Bundes der Baptistengemeinden inne, von 1924 bis 1930 als 1.Vorsitzender, bis 1933 als 2.Vorsitzender. Seit 1934 war er auch Vorsitzender der Vereinigung der Baptisten in Thüringen. Als entschiedener Gegner des Führerprinzips im Bund trat er 1933 aus der Bundesmitarbeit aus, blieb aber Vorsitzender der thüringischen Vereinigung. Beim Zusammenschluss von Baptisten und Brüdergemeinden in Berlin 1941 äußerte er seine Bedenken zur neuen Verfassung. (RF)

Kurzbiographie von Frank Fornaçon in: G. Balders (Hg), Ein Herr, 1984, S. 356.

Dreibändige Personalakte im Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar: Personalakten aus dem Bereich Justiz, Signatur 9601(172 Bl.), 9602 (39 Bl.), 9603 (32 Bl.), (E-Mail von Grit Kurth, WE3 – 4213/2018, vom 30.1.2018).

Bundesverwaltung und Geschäftsordnung, in: Wahrheitszeuge 1924, Nr. 50, S. 396f.

Bundesorganisation und Bundesaufgaben, in: Wahrheitszeuge 1926, Nr. 11, S. 82.

Endlich!, in: Wahrheitszeuge 1930, S. 315 (Erlangung der Körperschaftsrechte)(vgl. dazu G.Balders [Hg], Ein Herr, 1984, S. 81 und Imanuel Baumann, 2018).

Ausführungen zur Organisationsfrage, 4 Seiten, 1933 (Oncken-Archiv Elstal).

Bleiben wir Independenten?, in: Hilfsbote 1936, S. 116-119. Vgl. dazu Hans Luckey, ebenda, S. 123.

Brief vom 8.11.1937, in: R.Fleischer, Streit (Baptismus-Dokumentation Bd. 4), Elstal 2014, S. 55f.

Thüringische Vereinigung, in: Jahrbuch 1937 des Bundes der Baptistengemeinden in Deutschland, Kassel, S. 31; ebenso Jahrbuch 1938, S. 31 und Jahrbuch 1939, S. 31.

Offizieller Bericht über den 1. Kongreß der europäischen Baptisten. Gehalten zu Berlin vom 29. August bis 3. September 1908, hg. v. F.W.Simoleit, Kassel 1908, S. 63; Statistik 1910 (Jahrbuch), S. 1 (Bundeskassenkommission).2 (Vertretung des Bundes).5.17 (Rheinisch-Westfälische Vereinigung/Missionskomitee).54; Jahrbuch 1924, S. 3 (1.Vors. d. Bundesverwaltung und Seminarabteilung).7.63; Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums des Predigerseminars der deutschen Baptisten zu Hamburg-Horn, 1930, S. 15.72.93.96 (Foto vor S. 9); Jahrbuch 1930, S. 2.6.85; Jahrbuch 1933, S. 6; Jahrbuch 1934, S. 20.23.90; Täuferbote April 1941, S. 5 (Bundesversammlung Berlin 1941);

Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn 1955, S. 24.66; Nachruf in Wort und Werk (?); F.W.Simoleit, Erinnerungen an Bruder August Rausch, in: Die Gemeinde 1960, Nr. 34, S. 11 (Foto); Heinz Szobries, Der deutsche Baptismus im Dritten Reich. Einfluss der NS-Zeit auf die Verfassung des Bundes (Schluss), in: Semesterzeitschrift 14, 1967, S. (27f) 27.28; G. Balders, „Heilige Gefolgschaft“. Über das „Führerprinzip“ im Bund der Baptistengemeinden am Anfang des Dritten Reiches, in: ThGespr 3-4/1979, S. (5-15) 6f.9.14;

Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar d. BEFG 1880-1980, hg. v. G. Balders, Wuppertal und Kassel 1980, S. 16.235; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 77f.81.356; Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, 2.Aufl. 1995, Register; Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 29;

Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird. Diakonie im deutschen Baptismus von den Anfängen bis 1957 (Baptismus-Studien) 1, Kassel 2000, S. 167.169.198;

Roland Fleischer, Der Streit über den Weg der Baptisten im Nationalsozialismus. Jacob Köbberlings Auseinandersetzung mit Paul Schmidt zu Oxford 1937 und Velbert 1946 (Baptismus-Dokumentation 4), 2014, S. 17.55f; Imanuel Baumann, Baptisten und 1918/19. Zum Verhältnis von Freikirche und Staat in der Gründungsphase der Weimarer Republik, in: Historische Zeitschrift 306 (2018) 2, S. (354-395) 381.385.388f.390; Martin Rothkegel/Reinhard Assmann (Hg), Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft. Freikirchliche Perspektiven auf das Verhältnis von Kirche und Staat (Schriftenreihe des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung 30), Berlin 2019, S. 270; Imanuel Baumann, Loyalitätsfragen. Glaubensgemeinschaften der täuferischen Tradition in den staatlichen Neugründungsphasen des 20. Jahrhunderts (Kirche-Konfession-Religion Bd. 78), Göttingen 2021, S. 102.115.212.427.

Bildnachweis: Oncken-Archiv des BEFG, Elstal bei Berlin

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  • von rfleischer