Wilhelm Riemenschneider (* 1. Juli 1895 in Lüthorst bei Einbeck; † 26. April 1990 in Bergneustadt-Wiedenest) war Kaufmann und Prediger, Vereinigungsleiter im Rheinland und Mitglied der Bundesleitung.
Von Samuel Knappe in Einbeck getauft, machte er eine Ausbildung zum Kaufmann. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg begann er ein Studium am Seminar Hamburg 1919-1923. Anschließend war er bis 1927 Prediger in Mühlhausen/Thüringen auch Leiter der Jugendarbeit und des Hauses des baptistischen Jugendbundes in Mühlhausen. In Berlin N, Cantianstraße diente er bis 1931 und in Hamburg-Böhmkenstraße bis 1937. In Hamburg war er Organisator der Hundertjahrfeier der deutschen Baptisten (1934). Von 1937 bis 1946 wirkte er als Prediger in Düsseldorf und leitete die Vereinigung Rheinland mit Schwerpunkt „Bruderhilfe“ bis 1950. Der Gemeinde Ihren diente er bis 1955 und in Herford bis zum Ruhestand 1961. Auch über die Ortsgemeinde hinaus engagierte er sich als Schriftleiter der „Rheinischen Traube“ und Mitglied der Bundesleitung. Er war verheiratet mit Magdalena, geb. Well. Sie hatten einen Sohn (Arnim) und eine Tochter (Renate, verh. Weldin). Arnim wurde ebenfalls Pastor und Lehrer an der Bibelschule Wiedenest. (RF)
Kurzporträt in: Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1984, S. 151.
Nachruf vom Manfred Otto, in: Die Gemeinde 24/1990, S. 13.
Thüringer Jugendtag, in: Wahrheitszeuge 1925, Nr. 51/52, S. 406f.
Hundert Jahre Baptistengemeinde Hamburg-Böhmkenstraße, Hamburg 1934.
„Bruderhilfe“ des BEFG i.D., K.d.ö.R., im Hilfswerk der Evangel. Kirchen i.D. Ein Bericht über Entstehung, Aufbau, Arbeit und Charakter der „Bruderhilfe“ bis zum 21.7.1947 (zusammen mit Carl Koch). (Oncken-Archiv Elstal)
Wiederaufbau, in: Jahrbuch 1949, S. 150.
Skizze einer Hinführung zum Gesamtverständnis. Apg. 2, in: Wort und Tat 1963, Nr. 5, S. 169f.
Gott sieht in das Verborgene, in: Wort und Tat 1964, Nr. 11, S. 391f.
Der Weg der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde Herford in ihrer Entstehung und Geschichte in hundert Jahren bis 1965, Herford 1965 (86 S.).
Begegnungen und Bemühungen um Zusammenschluss der deutschen Freikirchen von 1937-1941, in: Die Gemeinde 21/1969, S. 11f.
40 Jahre Diakonie in den Gemeinden aus der ´Christlichen Versammlung` und Oberin-Wechsel am 8. November 1969 in Wuppertal-Elberfeld, 1969, Manuskript (Oncken-Archiv Elstal).
Fragen über Fragen (Klagelieder Jeremias 3, 37), in: Die Gemeinde 15/1970, S. 1.
Was bedeutet Jesus Christus in meinem Leben?, in: Die Gemeinde 32/1970, S. 2.
Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Bericht über seine Entwicklung, in: Die Gemeinde 32/1974, S. 6-8; 33/1974, S. 7f.
Erinnerungen und Beispiele früherer Jugendarbeit in unserem Bunde, in: Die Gemeinde 24/1975, S. 6.
Von Gott bereitet und gebraucht (Dr. Hans Luckey), in: Die Gemeinde 17-23/1976.
Jahrbuch 1938, S. 30.95;
Festschrift zum 75jährigen Jubiläum der EFG Düsseldorf, Luisenstraße, 1889-1964, S. (13.16.21); Ernst Krischik, Paul Schmidt, in: Arno Pagel (Hg.), Sie führten zu Christus, Marburg an der Lahn (1976) ²1978, S. 119; G. Balders, Eine „Theologie des Führerprinzips“? Deutsche Baptisten auf der Suche nach einem Weg im Dritten Reich, in: ThGespr 1-2/1979, S. (29-40) 31;
Festschrift 150 Jahre Oncken-Gemeinde 1834-1984, Hamburg 1984, S. 105.151 (Foto).166; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 107.113.115; Die Gemeinde 24/1990, S. 13 (Nachruf von M. Otto); Diabo&Lüllau, „Hoffentlich enttäuscht uns Hitler nicht“. Briefe, Bilder, Berichte einer Predigerfamilie 1925-1960, hg. v. Uwe A. Gieske, Berlin 1999, S. 9.102.305;
A. Giebel, Diakonie (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, Register und 221.222.271; Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 182; K. H. Voigt, Schuld und Versagen der Freikirchen im „Dritten Reich“. Aufarbeitungsprozesse seit 1945, Frankfurt 2005, S. 23f; Klaus Rösler, Alles dient zum Besten. Lebenserinnerungen von Eckhard Schaefer, Witten 2008, S. 54;
Hans-Joachim Leisten, Wie alle andern auch. Baptistengemeinden im Dritten Reich im Spiegel ihrer Festschriften, Hamburg 2010, S. 94; Karl Heinz Voigt, Ökumene in Deutschland. Von der Gründung der ACK bis zur Charta Oecumenica (1948-2001), Göttingen 2015, S. 106; Andreas Liese, Aus der Enge in die Weite - Die Entstehung des BEFG 1941/42 (aus Sicht der Brüdergemeinden), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), ebenda, 2015, S. (39-79) 57; Hartmut Wahl, Zur Geschichte der baptistischen Flüchtlinge und Vertriebenen. Ein kurzer Einblick in die Thematik anhand erster Forschungsbemühungen zum BEFG, in: Freikirchenforschung 27/2018, S. (127-144) 132 und Historischer Beirat/Texte: https://www.befg.de/fileadmin/content/BEFG/Geschichte-baptistischer-Fluchtlinge-und-Vertriebenen-H-Wahl.pdf, S. 11; Andrea Strübind, „Der Traum ist aus.“ Die Baptistengemeinde Hamburg-Altona in den Jahren 1933-1945, in: ZThG 27/2022, S. (35-55) 45.
Bildnachweis: Archiv EFG Oncken-Gemeinde Hamburg 1984.