Max Dienel, Dr. med. (* 4. August 1885 in Berlin; † 30. Juni 1959 ebenda) war Chirurg und Frauenarzt und langjähriger Ältester der Gemeinde Berlin-Steglitz.
Nach dem Medizinstudium in Berlin ließ sich Dienel als Arzt am Steglitzer Fichtenberg nieder. 1905 kam er unter dem Einfluss der Erweckungsbewegung zum Glauben und ließ sich am 19.9.1907 in der Gemeinde Berlin-Hohenstaufenstraße von Pastor Köhler taufen. Mitglied der Gemeinde Steglitz war er seit 1909. Während des Ersten Weltkriegs war er zunächst als Assistenzarzt für Chirurgie in Braunschweig bis April 1917 und dann als Chirurg an der Ostfront und zuletzt in Frankreich an der Westfront tätig. Dafür erhielt er das Eiserne Kreuz 1. + 2. Klasse. Abgesehen von einer kurzen Zeit in Braunschweig (1914-17) diente er der Gemeinde Steglitz über Jahrzehnte als Diakon und seit April 1941 auch als Ältester bis zu seinem Tod 1959. Er war Klinikdirektor und Chefarzt für Chirurgie im (methodistischen) Sophienkrankenhaus. Zusätzlich hatte er eine große Praxis in seinem Wohnhaus, Grunewaldstraße 11 a. Viele Jahre wohnte der ledige Prof. Johannes Schneider im „Haus Dienel“, mit dem Max Dienel befreundet war. Gleichzeitig war er (1949-1959) Vorsitzender des Vereins „Diakonissenhaus Bethel“. In der Weimarer Zeit war er politisch aktiv, ließ sich als Spitzenkandidat für den Ev. Gemeinschaftsbund aufstellen und wurde in die Stadtverordnetenversammlung für Groß-Berlin gewählt (November 1925). Sein Mandat gab er im April 1926 wieder ab.
Max Dienel war mit Elisabeth, geborene Horn (1894-1988) verheiratet. Deren Vater war Prediger der Baptisten-Gemeinde Elbing (Salems-Kirche). 1928 waren Max Dienel und seine Frau Elisabeth Delegierte des Bundes beim Baptistischen Weltkongress in Toronto. Gemeinsam führten sie das „Haus Dienel“ als ein privates Zentrum der Gemeinde. In ihm und mit dem Sohn Peter Dienel fühlten sich vor allem die Studenten Berlins in der unmittelbaren Nachkriegszeit zuhause. (bisher nicht veröffentlichte Kurzbiographie von 1984, ergänzt von Ines Kloke und Enkel Max Dienel)
Die Gemeinde 31/1959, S. 14 (Nachruf von Johannes Schneider).
Archiv der EFG Berlin-Steglitz.
E-Mail von Dr. med. Max Dienel, Neuburg/Donau, vom 10.3.2021.
Festschrift Berlin-Steglitz 1950 (50 Jahre).
Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Berlin-Steglitz. Bericht von Dr. Max Dienel, leitender Ältester der Gemeinde, 15.1.1950. Auszüge, in: EFG Berlin-Steglitz (Hg), Gemeindebrief - Sonderausgabe zum Jubiläum 1990, S. 55-60.
Jahrbuch 1933, S. 4;
Fünfter Baptisten-Welt-Kongreß. Deutscher Bericht des in Berlin vom 4. bis 10. August 1934 gehaltenen Kongresses, hg. v. W.Harnisch und P.Schmidt, Kassel 1934, S. 81;
Jahrbuch 1937, S. 5;
Jahrbuch 1938, S. 5;
Dr. Max Dienel zum Gedächtnis, in: Die Gemeinde 31/1959, S. 14 (Nachruf von Johannes Schneider);
Dienet dem Herrn mit Freuden. 75 Jahre Dienst des Diakonissenmutterhauses Bethel, Berlin 1962, S. 52.68.71;
Hugo Kelletat, Max Dienel. Arzt und Seelsorger, Berlin 1965 (22 S.);
100 Jahre evangelisch-freikirchliches Diakoniewerk Bethel-Berlin 1887-1987 (Festschrift), S. 21;
EFG Berlin-Steglitz (Hg), Gemeindebrief - Sonderausgabe zum Jubiläum 1990, S. 50.59 (Foto).68;
V. Waffenschmidt (Hg), Unterwegs zu den Menschen. Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Steglitz, Berlin 2000, S. 14.42.152;
Erich Geldbach, Nachruf auf Peter Dienel, in: ZThG 12/2007, S. (9-12) 9, online: https://gftp.de/downloads-und-dokumente/send/36-zthg-12-2007/366-nachruf_egeldbach;
Bildnachweis: Archiv EFG Berlin-Steglitz