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**Dr. Herbert Petrick** (* 24. Februar 1891 in Sibsagor/ | **Dr. Herbert Petrick** (* 24. Februar 1891 in Sibsagor/ | ||
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===== Leben ===== | ===== Leben ===== | ||
- | Er war Sohn von __<font inherit/ | + | Er war Sohn von C. H. Petrick und wurde in Indien geboren. In Steglitz bei Berlin besuchte er das Gymnasium und studierte Medizin. 1914 bis 1918 arbeitete er als Sanitätsoffizier auf dem Balkan. Auf Vermittlung von James Rushbrooke studierte er ab 1922 am Regents Park College in London Theologie. Ebenfalls auf Empfehlung Rushbrooks wurde Petrick, der dafür von Wien nach Berlin übersiedelte, |
- | Petrick heiratete nach dem 1. Weltkrieg eine aus Lodz stammende Tochter von __<font inherit/ | + | Petrick heiratete nach dem 1. Weltkrieg eine aus Lodz stammende Tochter von Adolf Horak. Sie war die Schwester des Predigers Fehlhaber in der Gemeinde Berlin-Köpenick, |
Bis September 1931 war Petrick hauptamtlicher Sekretär im Berliner Büro des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen, das seinen Sitz in der Georgenstraße in Berlin hatte, der Zentrale der Inneren Mission. Besondere Verantwortung trug er als Direktor der Abteilung für Studentenarbeit und als Organisator des deutschen Freundeskreises des Weltbundes. Seine letzte Dienstreise führte ihn im September 1931 nach Cambridge. Herbert Petrick verlor diese Stelle schließlich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Weltbundes für Freundschaftsarbeit. Seit April 1931 hatte Petrick gleichzeitig die Mittelstelle für Jugendarbeit des Weltbundes geleitet. In dieser Funktion löste ihn im Oktober 1931 Dietrich Bonhoeffer ab, während Superintendent Diestel die Verwaltung der deutschen Abteilung des Weltbundes übernahm. Im Auftrag der Jugendarbeit hatte Petrick an der Konferenz des Weltbundes in Prag teilgenommen. Nach seiner Entlassung arbeitete Petrick als niedergelassener Arzt. Seine Praxis lag in der Bahnhofstraße in Berlin-Köpenick. Er setzte sich weiter ehrenamtlich für die internationalen Jugendbegegnungen ein. Seitdem die Nazis die Macht ergriffen hatten, lernte Petrick Portugiesisch, | Bis September 1931 war Petrick hauptamtlicher Sekretär im Berliner Büro des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen, das seinen Sitz in der Georgenstraße in Berlin hatte, der Zentrale der Inneren Mission. Besondere Verantwortung trug er als Direktor der Abteilung für Studentenarbeit und als Organisator des deutschen Freundeskreises des Weltbundes. Seine letzte Dienstreise führte ihn im September 1931 nach Cambridge. Herbert Petrick verlor diese Stelle schließlich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Weltbundes für Freundschaftsarbeit. Seit April 1931 hatte Petrick gleichzeitig die Mittelstelle für Jugendarbeit des Weltbundes geleitet. In dieser Funktion löste ihn im Oktober 1931 Dietrich Bonhoeffer ab, während Superintendent Diestel die Verwaltung der deutschen Abteilung des Weltbundes übernahm. Im Auftrag der Jugendarbeit hatte Petrick an der Konferenz des Weltbundes in Prag teilgenommen. Nach seiner Entlassung arbeitete Petrick als niedergelassener Arzt. Seine Praxis lag in der Bahnhofstraße in Berlin-Köpenick. Er setzte sich weiter ehrenamtlich für die internationalen Jugendbegegnungen ein. Seitdem die Nazis die Macht ergriffen hatten, lernte Petrick Portugiesisch, | ||
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+ | //vgl. Rainer Ebeling, Dietrich Bonhoeffers Ringen um die Kirche, Gießen/ | ||
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+ | //vgl. auch: Frank Fornaçon, A Forgotten Peacemaker: Dr. Herbert Petrick, in: ‚A World-Order of Love‘. Baptists and the Peace Movements of 1914, Oxford 2017, ed. by Paul Fiddes, p. 55-70.// | ||
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===== Veröffentlichungen ===== | ===== Veröffentlichungen ===== | ||
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Verband christlicher Jugendbündnisse, | Verband christlicher Jugendbündnisse, | ||
- | Artikel im Hilfsboten, 1928. | + | Der Weltbund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen, in: Hilfsbote |
The Tasks oft the Baptist denomination in Germany, Baptist Quarterly, September 1928, 160-165. | The Tasks oft the Baptist denomination in Germany, Baptist Quarterly, September 1928, 160-165. | ||
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+ | Der Weltkirchenkongreß für Friede und Freundschaft, | ||
Kirche und Abrüstung, in: Die Friedens-Warte. Blätter für internationale Verständigung und zwischenstaatliche Organisation (journal of international peace and organisation), | Kirche und Abrüstung, in: Die Friedens-Warte. Blätter für internationale Verständigung und zwischenstaatliche Organisation (journal of international peace and organisation), | ||
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Das Minoritätenproblem und die christlichen Kirchen, in: Nation und Staat. Deutsche Zeitschrift für das europäische Nationalitätenproblem, | Das Minoritätenproblem und die christlichen Kirchen, in: Nation und Staat. Deutsche Zeitschrift für das europäische Nationalitätenproblem, | ||
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+ | Deutsch-englische Freundschaftsfahrten 1931 und 1932, in: Wahrheitszeuge Nr. 44 (1. November), 1931, S. 350f. | ||
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===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== | ||
- | Täuferbote 8/9/1934, S. 9 (Begegnung mit Carl Füllbrandt in München); Nachruf von A.E. Payne in Baptist Times, 28.5.1953; Nachruf in der Brasilianischen Baptisten-Zeitschrift in maschinenschriftlicher Übersetzung vom 18.6.1953 (Archiv Regent-Park-College, | + | Jahrbuch 1926, S. 5 (baptistischer Jugendbund, Geschäftsstelle).61 (Jugendbundsekretär); |
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+ | Nachruf von A.E. Payne in Baptist Times, 28.5.1953; Nachruf in der Brasilianischen Baptisten-Zeitschrift in maschinenschriftlicher Übersetzung vom 18.6.1953 (Archiv Regent-Park-College, | ||
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+ | F. Fornaçon, Deutsche Baptisten in der Friedensarbeit (II), in: Die Gemeinde 47/1984, S. 10; G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, | ||
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+ | A. Giebel, Diakonie (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 179; Frank Fornaçon, Zwischen Weltflucht und Weltverantwortung. Baptisten als Minderheit auf der Suche nach ihrer politischen Heimat. Historischer Überblick über die Zeit von 1834 bis 1950, in: Freikirchenforschung 17/2008, S. (92-105) 98f; Bernard Green, European Baptists and the Third Reich, Baptist Historical Society 2008, p. 56.212 (270 S.); | ||
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+ | Karl Heinz Voigt, Ökumene in Deutschland. Internationale Einflüsse und Netzwerkbildung - Anfänge 1848-1945, Göttingen 2014, S. 170; Martin Rothkegel, „Kein ganz neues Thema“ - Baptisten und Ökumene, in: Ökumene. Elstaler Impulse, hg. v. Kollegium der Theologischen Hochschule Elstal, Elstal 2017, S. 16; Frank Fornaçon, A Forgotten | ||