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===== Leben ===== | ===== Leben ===== |
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{{ :jordy-gerhard-1957.jpg?nolink&250x356}}Gerhard Jordy wurde als zweites Kind von Albert Jordy (1895-1959) und Elisabeth Jordy geb. Schäfer (1897-1970) am 7. Januar 1929 in Oranienburg geboren. Seine Schwester Ingeborg (genannt Inge) war vier Jahre älter als er. Der Vater war lange Jahre Mitglied im CVJM in Berlin, Wilhelmstraße. Durch seine Frau kam er zur Brüdergemeinde Oranienburg, in der dann auch Inge und Gerhard zum Glauben kamen. 1935 wurde Gerhard eingeschult und besuchte anschließend von 1939 bis 1945 die Oberschule (früheres Realgymnasium) in Oranienburg. Da er ein sehr schmächtiges Kind war, kam er im Herbst 1938 zur Erholung in das Kinderheim Wyk auf Föhr. Vom März bis Mai 1945 wurde er zu einem Offizierslehrgang ins Plöner Schloß einberufen, musste aber nicht mehr an die Front. Erst 1947 schloß er in Oranienburg mit dem Abitur seine Schulzeit ab. Von 1949 bis 1951 studierte er an der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf Theologie für das Lehramt. Dann wechselte er 1951 an die Universität nach Tübingen und 1955 nach Münster, wo er auch noch Geschichte und Germanistik studierte. | {{ :jordy-gerhard-1957.jpg?nolink&250x356|jordy-gerhard-1957.jpg}}Gerhard Jordy wurde als zweites Kind von Albert Jordy (1895-1959) und Elisabeth Jordy geb. Schäfer (1897-1970) am 7. Januar 1929 in Oranienburg geboren. Seine Schwester Ingeborg (genannt Inge) war vier Jahre älter als er. Der Vater war lange Jahre Mitglied im CVJM in Berlin, Wilhelmstraße. Durch seine Frau kam er zur Brüdergemeinde Oranienburg, in der dann auch Inge und Gerhard zum Glauben kamen. 1935 wurde Gerhard eingeschult und besuchte anschließend von 1939 bis 1945 die Oberschule (früheres Realgymnasium) in Oranienburg. Da er ein sehr schmächtiges Kind war, kam er im Herbst 1938 zur Erholung in das Kinderheim Wyk auf Föhr. Vom März bis Mai 1945 wurde er zu einem Offizierslehrgang ins Plöner Schloß einberufen, musste aber nicht mehr an die Front. Erst 1947 schloß er in Oranienburg mit dem Abitur seine Schulzeit ab. Von 1949 bis 1951 studierte er an der Kirchlichen Hochschule in Berlin-Zehlendorf Theologie für das Lehramt. Dann wechselte er 1951 an die Universität nach Tübingen und 1955 nach Münster, wo er auch noch Geschichte und Germanistik studierte. |
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Da Jordy aus dem Osten Deutschlands kam und dort auch seine Eltern wohnten, fehlte es ihm an Finanzen für sein Studium. So wurde er 1952 Werkstudent bei Daimler in Sindelfingen, 1953 bei Bosch in Stuttgart. 1954 war er auch als Erzieher im Schüler- und Lehrlingswohnheim Bad Ditzenbach/Filstal tätig. Von September bis Dezember 1954 reiste Gerhard Jordy nach England und Schottland und arbeitete auch dort. 1955 war er dann Werkstudent im Astor Werk bei Otto Berning in Schwelm. | Da Jordy aus dem Osten Deutschlands kam und dort auch seine Eltern wohnten, fehlte es ihm an Finanzen für sein Studium. So wurde er 1952 Werkstudent bei Daimler in Sindelfingen, 1953 bei Bosch in Stuttgart. 1954 war er auch als Erzieher im Schüler- und Lehrlingswohnheim Bad Ditzenbach/Filstal tätig. Von September bis Dezember 1954 reiste Gerhard Jordy nach England und Schottland und arbeitete auch dort. 1955 war er dann Werkstudent im Astor Werk bei Otto Berning in Schwelm. |
Seine umfangreiche Sammlung von Dokumenten zur Brüdergeschichte, die die Grundlage für sein dreibändiges Werk war, übergab er dem Archiv in Wiedenest. Im Jahr 1998 besuchte er - durch die Bekanntschaft mit dem langjährigen Missionsehepaar aus Berlin, Christian und Anneliese Stöcker, - Japan. Dieser Besuch hat Gerhard Jordy sehr beeindruckt und bewegt. Neben der schriftstellerischen Arbeit und der Arbeit in den Gremien hat Gerhard Jordy auch in die Öffentlichkeit gewirkt. In einer säkularen Wochenzeitung hatte er zwölf Jahre lang eine regelmäßige Kolumne: „Christliche Impulse“ im „Wochenkurier“. | Seine umfangreiche Sammlung von Dokumenten zur Brüdergeschichte, die die Grundlage für sein dreibändiges Werk war, übergab er dem Archiv in Wiedenest. Im Jahr 1998 besuchte er - durch die Bekanntschaft mit dem langjährigen Missionsehepaar aus Berlin, Christian und Anneliese Stöcker, - Japan. Dieser Besuch hat Gerhard Jordy sehr beeindruckt und bewegt. Neben der schriftstellerischen Arbeit und der Arbeit in den Gremien hat Gerhard Jordy auch in die Öffentlichkeit gewirkt. In einer säkularen Wochenzeitung hatte er zwölf Jahre lang eine regelmäßige Kolumne: „Christliche Impulse“ im „Wochenkurier“. |
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Am 13. August 1955 hatte er in Oranienburg Eva-Maria Kummer (*1931) aus Frankenhain/Thüringen geheiratet. Sie bekamen zwei Töchter: Cornelia (*1963) und Claudia (*1966). 1968/69 bauten sie sich in Schwelm ein eigenes Haus, in dem sie viele Besucher hatten. Bis 2009 waren sie Mitglieder in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde) in Schwelm, Westfalendamm 27, um dann 2010 in die Brüdergemeinde nach Ennepetal zu wechseln. Der Grund war, wie sie schrieben, das „unterschiedliche Gemeindeverständnis im Blick auf den Dienst der Frau“, der in Schwelm praktiziert worden war. Gerhard Jordy ist am 3. Mai 2017 im Alter von 88 Jahren in Schwelm gestorben und dort beerdigt worden. (//Hartmut Wahl//) | Am 13. August 1955 hatte er in Oranienburg Eva-Maria Kummer (*1931) aus Frankenhain/Thüringen geheiratet. Sie bekamen zwei Töchter: Cornelia (*1963) und Claudia (*1966). 1968/69 bauten sie sich in Schwelm ein eigenes Haus, in dem sie viele Besucher hatten. Bis 2009 waren sie Mitglieder in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde) in Schwelm, Westfalendamm 27, um dann 2010 in die Brüdergemeinde nach Ennepetal zu wechseln. Der Grund war, wie sie schrieben, das „unterschiedliche Gemeindeverständnis im Blick auf den Dienst der Frau“, der in Schwelm praktiziert worden war. Gerhard Jordy ist am 3. Mai 2017 im Alter von 88 Jahren in Schwelm gestorben und in Königsfeld/Ennepetal beerdigt worden. (//Hartmut Wahl//) |
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| //Nachrufe:// |
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| //Brockhaus, Ulrich: „Gerhard Jordy (1929–2017)“, in: Brethren Historical Review 13 (2017), S. 167–169.// |
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| //Nachruf von Dr. Ulrich Brockhaus, in: AGB aktuell 7/17, S. 2.// |
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| //Nachruf von Horst Afflerbach, in: Offene Türen 4/2017, S. 31.// |
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Brief an die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Schwelm, Westfalendamm, vom 1.01.2010 (als Kopie im Besitz von H. Wahl). | Brief an die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Schwelm, Westfalendamm, vom 1.01.2010 (als Kopie im Besitz von H. Wahl). |
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| E-Mail von Hartmut Wahl vom 13. Dezember 2023 (Jordy-Artikel überarbeitet und ergänzt). |
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| E-Mail von Hartmut Wahl vom 15. Dezember 2023 (Foto G. Jordy). |
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Stille-Zeit-Bibel, SCM R. Brockhaus - Christliche Verl.-Ges., Dillenburg 2013. | Stille-Zeit-Bibel, SCM R. Brockhaus - Christliche Verl.-Ges., Dillenburg 2013. |
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| Mitarbeit an der Elberfelder Bibel mit Erklärungen und Fotos zur Welt der Bibel, Witten/Holzgerlingen (2006) 2021, S. VI (Kommentare und Redaktionsteam). |
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**Beiträge und Artikel:** | **Beiträge und Artikel:** |
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===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== |
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| Hugo Weber, Die freikirchliche Gemeindebewegung im Oberbergischen. Entstehung der evangelischen Freikirchen und der Brüderbewegung, Wiehl 1982, S. 195.197.198.203. |
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G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 138; ³1989, S. 289 (Literaturnachtrag). | G. Balders (Hg), Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland 1834-1984. Festschrift, Wuppertal/Kassel 1984, S. 138; ³1989, S. 289 (Literaturnachtrag). |
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Gerlach, Rolf-Edgar: Carl Brockhaus – ein Leben für Gott und die Brüder, Wuppertal 1994, S. 255. | Gerlach, Rolf-Edgar: Carl Brockhaus – ein Leben für Gott und die Brüder, Wuppertal 1994, S. 255. |
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| Andrea Strübind, Unfreie Freikirche, ²1995, S. 291.292.293.296.297.335. |
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Ernst Schrupp, Gott macht Geschichte. Die Bibelschule und das Missionshaus in Wiedenest, Wuppertal/Zürich 1995 (251 S.), S. 62.65.128. | Ernst Schrupp, Gott macht Geschichte. Die Bibelschule und das Missionshaus in Wiedenest, Wuppertal/Zürich 1995 (251 S.), S. 62.65.128. |
Heinrich Christian Rust, Gemeinde lieben - Gemeinde leiten, Oncken Verlag Wuppertal und Kassel 1999, S. 112f.201. | Heinrich Christian Rust, Gemeinde lieben - Gemeinde leiten, Oncken Verlag Wuppertal und Kassel 1999, S. 112f.201. |
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Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 206.211.212.213.214.216.218.221.247.330.355. | Astrid Giebel, Glaube, der in der Liebe tätig wird (Baptismus-Studien 1), Kassel 2000, S. 206.211.212.213.214.216.218.221.247.272f.330.355. |
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Horst Afflerbach, Handbuch christliche Ethik, ²2003, S. 123. | Horst Afflerbach, Handbuch christliche Ethik, ²2003, S. 123. |
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Stephan Holthaus, 150 Jahre Brüderbewegung in Deutschland, in: Freikirchenforschung 14/2004, S. (210-228) 211 A.5. | Stephan Holthaus, 150 Jahre Brüderbewegung in Deutschland, in: Freikirchenforschung 14/2004, S. (210-228) 211 A.5. |
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| K. H. Voigt, Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert) (Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/6), Leipzig 2004, S. 219. |
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| Andreas Liese, Die Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus in der Brüderbewegung, in: Freikirchenforschung Nr. 15, 2005/06, S. (353-364) 359.360.364. |
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Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006, S. 18.26.27.29.36.146.147.445 u.ö. | Horst Afflerbach, Die heilsgeschichtliche Theologie Erich Sauers, Wuppertal 2006, S. 18.26.27.29.36.146.147.445 u.ö. |
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| Ulrich Brockhaus, Das Amt in den Brüdergemeinden, in: ZThG 14/2009, S. (197-205) 202, auch online: [[https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/38-zthg-14-2009/434-ubrockhausii|https://www.gftp.de/downloads-und-dokumente/send/38-zthg-14-2009/434-ubrockhausii]]. |
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A. Strübind, Keine dauerhafte, vertretbare Neuordnung - Die Entstehung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) 1941/42 (aus baptistischer Sicht), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), Unser Weg - Gottes Weg? Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland - eine historische Bestandsaufnahme (Baptismus-Dokumentation 5), Hammerbrücke/Elstal 2015, S. (7-38) 8. | A. Strübind, Keine dauerhafte, vertretbare Neuordnung - Die Entstehung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) 1941/42 (aus baptistischer Sicht), in: R.Assmann/A.Liese (Hg.), Unser Weg - Gottes Weg? Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland - eine historische Bestandsaufnahme (Baptismus-Dokumentation 5), Hammerbrücke/Elstal 2015, S. (7-38) 8. |