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emil_mueller [2018/08/16 09:50] – [Leben] rfleischer | emil_mueller [2024/10/29 17:35] (aktuell) – [Literatur] rfleischer |
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====== Emil Müller ====== | ====== Emil Müller ====== |
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**Emil Müller** (* 1. August 1859 in Stuttgart; † 11. Februar 1956 in Bad Salzuflen) war Prediger in Stuttgart und Seminarlehrer in Hamburg („Vater Müller“). | **Emil Müller** (* 1. August 1859 in Stuttgart; † 11. Februar 1956 in Bad Salzuflen) war Prediger in Stuttgart und Seminarlehrer in Hamburg („Vater Müller“). |
===== Leben ===== | ===== Leben ===== |
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Er stammte aus einer frommen schwäbischen Familie und sollte als Kaufmann in die Weinhandlung seines Vaters eintreten. Aufgrund einer inneren Neigung und dem Ruf zur Mission studierte er an der Basler Predigerschule 1881-1885. Dort erlebte er die Basler Erweckungsversammlungen von Schrenk, Stockmayer und Rappard mit. Er beschäftigte sich eingehend mit der Tauffrage, lehnte aber die süddeutschen Täufer (Schauffler-Baptisten) wegen ihrer Absonderung ab. Von 1885-86 war er Prediger der Evangelischen Gesellschaft in Bern und hörte dort auch den jungen Adolf Schlatter. Als er in Liverpool 1886 in der Seemannsmission mitarbeitete, lernte er die Baptisten kennen und wurde in der Liverpooler Baptistengemeinde getauft. In England lernte er auch die Glaubensmission von Georg Müller und Spurgeon kennen. 1887 kehrte er nach Deutschland zurück, wollte Abschied nehmen und sich der britischen Judenmission in Marokko zur Verfügung stellen. Die wirtschaftliche Not der Familie nötigte ihn jedoch da zu bleiben und für das Geschäft der Familie zu arbeiten. Daneben diente er ehrenamtlich in mehreren württembergischen Baptistengemeinden. Im Sommer 1890 heiratete er Lydia Lutz aus der Stuttgarter Baptistengemeinde mit der er sieben Kinder hatte. 1896 schloss er sich der Stuttgarter Baptistengemeinde Onckenscher Richtung an. Er diente ihr als Prediger - zwischenzeitlich auch ein Jahr in Wiesbaden zur Unterstützung von __E. Millard__ - erst auf den Stationen dann in Stuttgart selbst von 1898 bis 1904. Dann trat er zurück, blieb aber bis 1909 Ältester der Gemeinde. 1899 wurde die erste Allianzgebetsstunde in Stuttgart auf Initiative von Emil Müller gegründet. Als __J.G.Fetzer__ in Hamburg starb wurde Emil Müller als Seminarlehrer berufen und lehrte zwanzig Jahre in Hamburg von 1909-1929 (Griechisch, Altes Testament, Systematik, Johannes-Evangelium und Hebräerbrief). 1929 ging er mit 70 Jahren in den Ruhestand und lebte mit seiner Frau, die 1937 starb, bei seiner ältesten Tochter in Salzuflen. (//RF//) | {{ :emil_mueller-stuttgart-1988.jpg?nolink&150x206|emil_mueller-stuttgart-1988.jpg}}Er stammte aus einer frommen schwäbischen Familie und sollte als Kaufmann in die Weinhandlung seines Vaters eintreten. Aufgrund einer inneren Neigung und dem Ruf zur Mission studierte er an der Basler Predigerschule 1881-1885. Dort erlebte er die Basler Erweckungsversammlungen von Schrenk, Stockmayer und Rappard mit. Er beschäftigte sich eingehend mit der Tauffrage, lehnte aber die süddeutschen Täufer (Schauffler-Baptisten) wegen ihrer Absonderung ab. Von 1885-86 war er Prediger der Evangelischen Gesellschaft in Bern und hörte dort auch den jungen Adolf Schlatter. Als er in Liverpool 1886 in der Seemannsmission mitarbeitete, lernte er die Baptisten kennen und wurde in der Liverpooler Baptistengemeinde getauft. In England lernte er auch die Glaubensmission von Georg Müller und Spurgeon kennen. 1887 kehrte er nach Deutschland zurück, wollte Abschied nehmen und sich der britischen Judenmission in Marokko zur Verfügung stellen. Die wirtschaftliche Not der Familie nötigte ihn jedoch da zu bleiben und für das Geschäft der Familie zu arbeiten. Daneben diente er ehrenamtlich in mehreren württembergischen Baptistengemeinden. Im Sommer 1890 heiratete er Lydia Lutz aus der Stuttgarter Baptistengemeinde mit der er sieben Kinder hatte. 1896 schloss er sich der Stuttgarter Baptistengemeinde Onckenscher Richtung an. Er diente ihr als Prediger - zwischenzeitlich auch ein Jahr in Wiesbaden zur Unterstützung von E. Millard - erst auf den Stationen dann in Stuttgart selbst von 1898 bis 1904. Dann trat er zurück, blieb aber bis 1909 Ältester der Gemeinde. 1899 wurde die erste Allianzgebetsstunde in Stuttgart auf Initiative von Emil Müller gegründet. Als J.G.Fetzer in Hamburg starb wurde Emil Müller als Seminarlehrer berufen und lehrte zwanzig Jahre in Hamburg von 1909-1929 (Griechisch, Altes Testament, Systematik, Johannes-Evangelium und Hebräerbrief). 1929 ging er mit 70 Jahren in den Ruhestand und lebte mit seiner Frau, die 1937 starb, bei seiner ältesten Tochter in Salzuflen. (//RF nach Johanna Müller//) |
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//Unveröffentlichte Kurzbiographie von 1984. // | //Arnold Köster über seine Erinnerungen an Emil Müller: Wort - Geist - Leben, in: Hilfsbote 1939, August/September, S. 151f.// |
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| //Porträt: Johanna Müller, Emil Müllers Lebensgang. Von seiner ältesten Tochter, in: Festschrift Predigerseminar Hamburg-Horn 1955, S. 26-34. // |
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| //Hans Luckey, Emil Müller, ein Liebhaber der Heiligen Schrift, in: Die Gemeinde 1956, Nr. 13, S. 2f; Nr. 14, S. 3f.// |
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| //Hans Luckey, Ein Lehrer der ganzen Wahrheit. Zum hundertsten Geburtstag Emil Müllers, in: Die Gemeinde 35/1959, S. 6f. // |
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| //Unveröffentlichte Kurzbiographie von 1984. // |
===== Literatur ===== | ===== Literatur ===== |
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Hundert Jahre Baptistische Freikirche in Zillhausen und im Kreis Balingen 1850-1950. Festschrift, S. 36f; Hans Luckey, Besinnliches zur Geschichte des Seminars, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn 1955, S. (11-25) 12.18; Johanna Müller, Emil Müllers Lebensgang. Von seiner ältesten Tochter, in: Festschrift Predigerseminar 1955, S. 26-34; Festschrift Predigerseminar Hamburg-Horn 1955, S. 96; H. Luckey, Auf den Spuren der Väter. Wirken und Wirkung der alten Seminarlehrer, in: Die Gemeinde 1955, S. (371-374) 372; H. Luckey, Emil Müller, ein Liebhaber der Heiligen Schrift, in: Die Gemeinde 1956, Nr. 13, S. 2f; Nr. 14, S. 3f; Donat, Ausbreitung, Register; 150 Jahre Evang.-Freikirchliche Gemeinde Stuttgart 1838-1988, S. 17.24.25.26. | Arnold Köster in Hilfsbote Aug./Sept. 1939, S. 151f; |
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| Hundert Jahre Baptistische Freikirche in Zillhausen und im Kreis Balingen 1850-1950. Festschrift, S. 23.36f; |
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| Hans Luckey, Besinnliches zur Geschichte des Seminars, in: Festschrift 75jähriges Jubiläum des Predigerseminars Hamburg-Horn 1955, S. (11-25) 12.18; |
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| Johanna Müller, Emil Müllers Lebensgang. Von seiner ältesten Tochter, in: Festschrift Predigerseminar 1955, S. 26-34; |
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| Festschrift Predigerseminar Hamburg-Horn 1955, S. 66.96; |
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| H. Luckey, Auf den Spuren der Väter. Wirken und Wirkung der alten Seminarlehrer, in: Die Gemeinde 1955, S. (371-374) 372; |
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| H. Luckey, Emil Müller, ein Liebhaber der Heiligen Schrift, in: Die Gemeinde 1956, Nr. 13, S. 2f; Nr. 14, S. 3f; |
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| H. Luckey, Ein Lehrer der ganzen Wahrheit. Zum hundertsten Geburtstag Emil Müllers, in: Die Gemeinde 35/1959, S. 6f; |
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| Donat, Ausbreitung, Register; |
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| Erbaut auf einem Grunde. Eine Kurzfassung der Geschichte der Ev.-Freikirchlichen Gemeinden in Baden-Württemberg, bearbeitet v. Friedhelm Lorenz, 1979, S. 15.72; |
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| Festschrift Hundert Jahre Theologisches Seminar 1880-1980 des BEFG, hg. v. G. Balders, Wuppertal und Kassel 1980, S. 183.185.186; |
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| 150 Jahre Evang.-Freikirchliche Gemeinde Stuttgart 1838-1988, S. 17.24.25.26; |
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| Franz Graf-Stuhlhofer, Öffentliche Kritik am Nationalsozialismus im Großdeutschen Reich. Leben und Weltanschauung des Wiener Baptistenpastors Arnold Köster (1896-1960), Neukirchen-Vluyn 2001, S. 75f.184. |
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| //Bildnachweis//: Festschrift EFG Stuttgart 1988 / Archiv EFG Stuttgart-Forststraße |
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